Im Laufe des Projekts hatten wir die Idee die HELDICAPS für einen Preis anzumelden.
Im Juni erhielten wir die Nachricht vom Einheitspreis 2020.
Mit dem Preis werden Menschen und Initiativen ausgezeichnet,
die die Einheit aktuell leben und Mitmenschen in ganz Deutschland unterstützen –
und es gab auch eine Sparte für Jugendprojekte.
Um unter die besten 50 Bewerber:innen zu kommen,
mussten wir unser gesamtes Netzwerk motivieren abzustimmen.
Aber gerade in den Wochen, als wir um Unterstützung baten, hatte die Webseite einen Bug.
Ein Bug ist ein Fehler in einem Computer-Programm.
Einige Stimmen konnten nicht gezählt werden.
So schwand die Hoffnung,
dass wir es bis in die Endrunde schaffen würden.
Im August erhielten wir die Nachricht,
dass unsere Stimmen ausgereicht hatten, um weiter zu kommen.
Von über 140 Projekten gehörten wir zu den besten 50.
Jetzt musste eine Jury entscheiden, ob wir zu den Preisträger:innen gehören.
Ende September hörten wir noch immer nichts von der Jury.
Am 2.10.20 kam die Email mit der Nachricht: „Ihr gehört zu den Preisträger:innen“.
Jetzt war der Jubel groß.
Noch dazu war ein Paket zu uns unterwegs.
Durch den vorherigen Umzug war es kurzzeitig an die falsche Adresse geliefert worden.
Eine kleine Schnitzeljagd war notwendig, um es schließlich in Händen halten zu können.
Aber wir durften es noch nicht aufmachen.
Der 2. Oktober rückte näher.
Wir hatten den Link an all unsere Kooperationspartner und Förderer geschickt
und auch zu einer eigenen kleinen Feier eingeladen,
die im Stadt- und Kreisjugendring Heilbronn stattfinden sollte.
Mit Webcam, Beamer, Laptop, Mikrophon, Lautsprechern war technisch alles vorbereitet,
um uns live zur Online-Preisverleihung zuschalten zu können.
Dazu kam noch eine große Auswahl an Kuchen, Börek, Obst und Donuts,
um den Abend festlich zu verbringen.
Mit Beginn der Preisverleihung stieg die Anspannung.
Die Nennung der dritten Preise verstrich ohne dass HELDICAPS genannt wurde.
Sollte es wirklich eine hohe Platzierung werden?
Das Paket lag noch immer ungeöffnet auf einem Stuhl in der Mitte des Raumes.
Auch die zweiten Plätze enthielten nicht unseren Namen.
Wir wurden unsicher und checkten nochmal die abfotografierte Folie mit den Nennungen der dritten Plätze.
Hatten wir uns doch überlesen?
Aber es fand sich kein HELDICAPS.
Sollte es etwa der erste Platz sein?
Die Inklusionsbeauftragte der Stadt Heilbronn zückte bereits die Kamera, um den Moment fest zu halten.
Wir starrten gebannt auf die Leinwand und warteten auf den erlösenden Moment.
Tatsächlich: Gold!
Unglaublich, der Preis der Bundeszentrale für politische Bildung!!
Alle sind aufgesprungen und haben gejubelt.
Das Paket wurde ausgepackt.
Ein Trophäe aus zwei Halbkreisen die zusammen gehören.
In der Laudatio sprach der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerks:
„Heldicaps“ ist ein Projekt, das den solidarischen Grundgedanken lebt und dabei besonders außergewöhnlich agiert.
Sie machen vor allem auf die Desiderate im Bereich der Integration und der Inklusion aufmerksam – und setzen sich gezielt mit der Schnittstelle beider Felder auseinander.
Denn Integration und Inklusion sind zwei wesentliche Themen, die in unserer Gesellschaft mehr Aufmerksamkeit erfordern:
Das Projekt „Heldicaps“ widmet sich beiden Phänomenen gleichermaßen.
Das Projekt ist eine großartige und auszeichnungswürdige Initiative, die sich für mehr Gleichberechtigung, Toleranz und Demokratie stark macht, das Selbstverständnis von Inklusion verankert und sowohl auf die Missstände als auch auf die fehlende Sichtbarkeit von Behinderung in der Öffentlichkeit aufmerksam macht. […]
… Menschen mit Behinderung in der muslimischen Community eine Stimme zu geben und ihre Sichtweisen sowie Bedürfnisse kennenzulernen, ist eine auszeichnungswürdige Leistung.
Vielen Dank für ihr großartiges Engagement!“
Wir danken der Jury des Einheitspreis 2020 für diese Auszeichnung und die motivierenden Worte.
Es ist uns eine große Ehre und Freude zu den Preisträger:innen des Einheitspreis zu gehören.
